Roswitha Dautermann - „Ich bin VIELE“
Am Anfang jeden Schaffens ist die Leere. Sie birgt alle Möglichkeiten, alles Zukünftige, alle Visionen, alle Ideen und alle Freiheit in sich. Die Pluralität des Möglichen, das Nichteinschränken der Visionen, ist ein Grundbestandteil der gedanklichen Herangehensweise beim kreativen Prozess von Roswitha Dautermann. Sich nur der eigenen künstlerischen Ideenvielfalt verpflichtend, zeigt die Ausstellung Arbeiten, die von der Wand in den Raum und wieder zurückführen. Zweidimensionale Werke erhalten dreidimensionale Gegenspieler. Sie ergänzen sich und bilden gleichsam in sich geschlossene Paare und eine Einheit in spanender Zwiesprache. „Ich bin VIELE“ bezieht sich auf die Freiheit Roswitha Dautermanns, sich aus dem gesamten Spektrum von Form, Farbe und Material zu bedienen, und jeweils jene Hülle überzuziehen, die der künstlerischen Idee entspricht. Der Titel ist auch ein Hinweis darauf, dass man mehrere Gedanken- und Gefühlswelten, ja sogar mehrere Persönlichkeiten in sich trägt, und je nach soziokulturellem Kontext auch unterschiedliche zeigt. Inhaltlich beschäftigen sich die Arbeiten vor allem mit grundlegenden Themen menschlicher Beziehungen, wobei alles gemeint ist, zu dem Menschen Beziehung aufbauen und somit die Leere des Ichs um sich füllen.
Performance
In der akustischen Performance „ICH und die anderen ICH“ wird ein dynamischer Klangraum von Stille und Ton erschaffen, der die Gleichzeitigkeit, Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit von menschlichen Gedanken und Gefühlen thematisiert und erlebbar macht. Gemeinsam mit der in der Ausstellung zu sehenden Malerei, Zeichnung, Plastik und Installationen entsteht ein fein ineinander verwobenes Geflecht an „Beziehungsbildern.“
